'> Erbsen zählen: November 2010

29. November 2010

Schnee schmeckt nicht nach Regen

Das Haus -Gesicht

Wenn es Winter wird,
sind wir alle zusammen.

Wenn es Winter wird,
denken wir alle an damals.

Wenn es Winter wird,
dürfen wir unsere Augen ausruhen.

Wenn es Winter wird,
ist das ein Versprechen, 
dass es nach dem Essen Kekse gibt.

26. November 2010

Mein viertes Jahrsiebt


Die Seele ist ein Muskel.
Deshalb:
Trainiere nicht gleiche Muskelgruppen an einander folgenden Tagen.
Wiederholungen lieber öfter mit leichten Gewichten.
Beim Heben vor Anstrengung stöhnen kommt nicht gut an.
Sparing Partner halten deine Gewichte, damit sie 
in einem Moment der Schwäche nicht auf dich fallen.
In der Ruhe wachsen die Muskeln.


»Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt,
so droht Erschlaffen!
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewohnheit sich entraffen.

Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!«

(aus Herman Hesse, Stufen) 




In jedem Jahrsiebt können wir die Welt anders erleben.

12. November 2010

Fettfinger in der Bücherei


Ich bin an einem Energieort. 
Vor mir "V" von "Thriller S-Z".
Ganz allein unter vielen tausend Geschichten, 
schreibe ich an meiner Geschichte.
Heute finde ich Namen für meine Kinder.
Ich mag die untere Ecke von Dampfnudeln am liebsten. 
Sie ist salzig.
Tee

Hier kann ich bleiben, bis ich fertig bin.
Wenn ihr mich auf dem Weg nach Hause trefft, werde ich euch anlächeln.

8. November 2010

Im Feenbad

 


Da stehe ich.
So frech glücklich.
So nass und unförmig.
Drehe ihnen den Rücken zu
und sehe sie an.

Du musst bleiben und warten,
um meine Schönheit zu entdecken,
sagen die künstlichen Efeupflanzen in der Eingangshalle.
Du musst bleiben und warten,
sagt der gelbgestrichene Streifen auf dem 
"NICHT SPRINGEN" steht.
Du musst bleiben und warten,
sagt das Plastiktier unter meiner Liege.


Worte im Wasser

Eine Unruhe berührt mich.
Sie kommt mit dem Zeit-Optimierungssystem. 
Ich spüle die Schale noch schnell mit den Händen ab,
bevor ich losgehen muss.



Ruhig Atmen in die durchgerechneten Minuten einbauen.



Ich sitze im Bus. Beschützt zwischen den Menschen, 
 die auf dem Gang eine Mauer bilden und dem Fenster.
Wenn meine Füße warm sind, bin ich glücklich.


Das schmerzliche Kribbeln in meinem Kopf weicht 
einer warmen Wolke in meinem Bauch.

Gegenüber hängt ein blau-weiß gestreiftes und ein grünes Handtuch an einem Plastikboard.
Auf dem Board steht ein Haarshampoo mit blauer Kappe.
Die Laufstrecke von mir dorthin beträgt weniger als zwei Sekunden, 
wenn ich über Wasser laufen könnte.
Ich wünsche mir ein Frottiertuch mit Kapuze.