"Ich muss jetzt rein", sage ich zu ihr am Telefon, als ob es sich um eine Vorlesung handelt.
Es ist eine Vorlesung in Sachen Lebenserfahrung.
Poetry Slam im Karl, ich gehe alleine.
Stufen vor mir, Menschen, gleich sehen sie mich irritiert an.
Doch nicht.
Ich bezahle mit dem fünf-Euro-Schein, den mir meine Oma in einem Kuvert für meine kranke Mutter geschickt hat. Ist der Zwanziger noch da? Ich habe keinen Blick dafür.
Dreistigkeit siegt, ich gehe einfach rein. Mit einem Blick muss ich alles erfassen.
Wer sitzt wo, wo ist die Bühne, wo ist etwas frei, wo sitzen die Künstler.
Es ist nichts frei. Arm auf das winzige Tresenstück stützen geht erst nach ein paar Minuten.
Der ältere Herr, der wie in einem Film vor seinem Bier sitzt, hat seinen Ellenbogen zurückgezogen.
Da lehne ich, charmant im Trenchcoat. Meine Gläser Zuhause haben mehr gekostet, als das aus dem
meine Weinschorle trinke.
Ich bin naiv, als ich sie auf dem Tresen stehen lasse, um nach draußen zu gehen. Mein Handy hat drinnen keinen Empfang.
Ich lache bei den Vorträgen. Vielleicht sieht es jemand und lacht zurück.
Dann ist mir schlecht von Wein auf nüchternen Magen.
Hatte man keinen Spaß, wenn man früher geht?
Morgen lese ich ein Buch in einem Café.
wie schön wenn man mitreden kann. :-)
AntwortenLöschenKussi Nancy
PS: Habe meinen Profilnamen in das kreative "Me" geändert. Frag nich.